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Praktikanten unerwünscht

Gemeinde unterläuft Mindestlohn

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verfasst am 25. September 2015

In Henstedt-Ulzburg sollen Langzeitpraktikantinnen und -praktikanten aufgrund der mit dem Mindestlohngesetz im Zusammenhang stehenden Steigerung der Personalkosten nur noch dann eingestellt werden, wenn es nicht mehr ausreichend Bewerber für ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) gibt. Dabei gerade sind Praktikantinnen und Praktikanten eine wertvolle Unterstützung und personelle Notwendigkeit in den Kindertagesstätten.

Für Praktika gibt es nur begrenzte Plätze bundesweit, die dann auch vom Land gefördert werden würden (etwa 40.000). Ein Praktikum muss mindestens 6 Monate dauern, maximal 18 Monate. Durchschnittlich dauert es ein Jahr lang. Außerdem können es nur Personen zwischen 18 und 27 Jahren wahrnehmen, was ältere Personen von einer Möglichkeit eines Praktikums ausschließt.

SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Ostwald: „Mit diesem Beschluss durch CDU, FDP sowie Stimmen von WHU und BfB wird –auf Vorschlag des Bürgermeisters -das Mindestlohngesetz unterlaufen. Auch wenn eine Gemeinde nicht gezwungen ist, Praktika anzubieten, ist es eine unerträgliche Entscheidung für einen öffentlichen Arbeitgeber mit seiner Vorbildfunktion.”

Der notwendige Personalbedarf soll nun vorrangig durch ehrenamtlich Tätige abgedeckt werden, für die das Mindestlohngesetz nicht gilt. FSJler dürfen aber nach Auffassung der SPD keine Lückenbüßer sein. Das freiwillige soziale Jahr dient der eigenen Bildung, legt den Fokus auf die Weiterbildung und beinhaltet somit keine „richtige” Arbeit. Aus diesem Grund sind sie auch nicht im Mindestlohngesetz aufgenommen.

Ostwald: „Deshalb kann man Langzeit-Praktikantinnen und -praktikanten nicht einfach in FSJ ändern, nur weil es günstiger ist. In Henstedt-Ulzburg betragen die jährlichen Einsparungen gerademal 13.000 Euro.”

Durch die Benachteiligung der Langzeitpraktikantinnen und –praktikanten bei Bewerbungen wird dieser Gruppe in Henstedt-Ulzburg zukünftig der Zugang zur ersten Berufserfahrung im sozialpädagogischen Bereich genommen.